Sprungziele

Konzeptbaustein BISS

Die Grundschule Weißdorf-Sparneck nimmt seit dem Schuljahr 2016/2017 als eine von vier Schulen in Oberfranken an der Bund-Länder-Initiative „BISS – Bildung durch Sprache und Schrift“ teil, die es sich zum Ziel setzt, Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung in der Grundschule zu intensivieren.

 

Bei der Umsetzung des BISS-Konzepts konzentriert sich die Arbeit an unserer Schule schwerpunktmäßig auf den Bereich der Leseförderung. Wir sind der Meinung: Wer nicht flüssig lesen kann, arbeitet sich mühsam Wort für Wort durch einen Text und schafft es kaum, Zusammenhänge zu erfassen. Wer nur unter Anstrengungen zu lesen vermag, für den wird Lesen zum „roten Tuch“. Und je weniger man liest, desto größer werden die Defizite – so schließt sich der Teufelskreis des Nichtlesens. Deshalb ist es uns wichtig, die Lesefähigkeit der Kinder systematisch zu fördern. Denn Kindern, die nicht richtig lesen lernen, werden Chancen verbaut. Schließlich ist Lesen eine Schlüsselkompetenz, die viele Lebensbereiche öffnet: In der Schule ist Textverständnis in allen Fächern die Voraussetzung dafür, dass man dem Unterricht folgen kann. Darüber hinaus stellt es die Grundlage für die Qualifizierung in Ausbildung und Beruf und Basis der Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben dar.

 

Folgende Bausteine der Leseförderung setzen wir im Rahmen des BISS-Konzepts um:

 

Bereich „Begegnung mit Texten“

 

In den Jahrgangsstufen 1 und 2 wird den Kindern von den Klassenlehrkräften regelmäßig (etwa 15 Minuten wöchentlich) vorgelesen. Zudem lesen die Zweitklässler im Rahmen des Projekts „Wenn der Lesekönig erzählt, lauscht der Hofstaat“ den Erstklässlern vor und stellen Quizfragen zum Erzählten. Die Dritt- und Viertklässler lesen sich vor allem in der Weihnachtszeit gegenseitig Geschichten vor. In allen Klassen und Jahrgangsstufen kommt beim Vorlesen u. a. das Kamishibai-Theater (Bilderbuchkino) zum Einsatz. Weiterhin besuchen die Kinder unserer Schule einmal jährlich die Stadtbücherei in Münchberg, erhalten dort eine Führung, erleben ein Bilderbuchkino und haben die Möglichkeit, sich einen Ausleihpass ausstellen zu lassen. Ebenso können die Schülerinnen und Schüler in der Schulbücherei (Jgst. 3 und 4 mittwochs in Sparneck, Jgst. 1 und 2 montags in Weißdorf) Bücher und Hörbücher ausleihen.

 

Bereich „Leseflüssigkeit“

 

Zu mehr Leseflüssigkeit verhelfen insbesondere die Lautlese-Tandems. Das Tandemlesen wird in der zweiten Jahrgangsstufe über das ganze Schuljahr hinweg einmal wöchentlich trainiert und findet auch in den Jahrgangsstufen 3 und 4 noch regelmäßig statt. Je ein stärkerer und ein schwächerer Leser bilden ein Lautlese-Tandem. Auf ein Startsignal hin beginnen beide halblaut und synchron einen Text zu lesen. Um das geeignete Tempo zu finden, müssen sie sich aufeinander einspielen. Der stärkere Leser führt mit dem Finger den gelesenen Text mit. Macht der Schwächere einen Fehler, wird das Lesen unterbrochen, um diesen zu korrigieren. So wird ein Text mehrmals synchron gelesen. Lautlese-Tandems gehören zu den wirksamsten derzeit bekannten Methoden der Leseförderung. Sie machen Spaß und fördern die Kooperation, da die Partner beim Lernen einander helfen und dabei selbst dazu lernen. Durch ihre festen Regeln geben sie den Kindern Sicherheit und stärken aufgrund der rasch messbaren Erfolge die Freude am Lesen.

 

Zur Förderung der Leseflüssigkeit bei Kindern mit Leseschwäche oder mangelnder Lesefähigkeit führen wir auch heuer das Projekt „Lesehund“ an unserer Schule weiter. Dabei wird ein Schüler oder eine Schülerin einmal wöchentlich für eine Viertelstunde aus dem Unterricht genommen, kommt in einen gesonderten Raum, begrüßt dort den Lesehund und seinen erwachsenen Begleiter und liest dem Hund dann eine Geschichte aus einem speziell geeigneten Buch vor. Der Hundebegleiter ist nur da, um Fragen zu beantworten, kleine Hilfsimpulse zu geben („Johnny hat dich nicht verstanden, kannst du die Stelle noch einmal vorlesen?“), den Lesefluss aufrecht zu erhalten oder das Kind zu loben, wenn es „seine“ Geschichte – oder vielleicht nur einen schwierigen Satz – bewältigt hat. Darüber hinaus gibt er in regelmäßigen Abständen den Klassenlehrkräften Feedback über die Lesefortschritte des Kindes. Das Projekt kommt ursprünglich aus Amerika und erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Es stärkt die Freude leseschwacher Kinder am Bücherlesen und verbessert ihre Lesefähigkeiten. Denn: Ein Hund kritisiert nicht, sondern hört einfach nur zu. Somit verliert das Kind seine Angst vor dem Vorlesen und der oft damit verbundenen Kritik an Fehlern. Für dieses ehrenamtliche Projekt stellt sich – wir danken herzlich dafür! – Frau Schreckhas vom evangelischen Kinderhort Tintenklecks mit ihrer Mischlingshündin Enya zur Verfügung, die nach einer entsprechenden Ausbildung für diese Aufgabe qualifiziert ist und mit 2 Kindern aus der zweiten Jahrgangsstufe arbeiten wird. Die betreffenden Schülerinnen oder Schüler werden schriftlich eingeladen. Voraussetzung für eine Teilnahme am Projekt ist die Einverständniserklärung sowie Bestätigung der Eltern, dass keine Hundeallergie vorliegt. Wir freuen uns sehr darüber, dieses gewinnbringende Projekt an unserer Schule umsetzen zu können!

 

Bereich „Sinnverständnis“

 

Übungen zum sinnentnehmenden Lesen von Texten (u. a. an Stationen oder im Rahmen der Arbeit an einer klasseneigenen Lektüre) erfolgen in allen Klassen und Jahrgangsstufen über das ganze Schuljahr hinweg. In der Klasse 1 / 2 a werden dazu Eltern als Lesehelfer eingesetzt. In der zweiten Schuljahreshälfte wird zudem das Trainieren von Lesestrategien vertieft: z. B. schwierige Wörter im Text klären, einen Text in Abschnitte gliedern oder mit Schlüsselwörtern arbeiten. Dabei verwenden die Kinder einen eigens vom Kollegium für die Schule erarbeiteten Strategien-Fächer (der immer in der Schule verbleibt).

 

Zum Training des sinnentnehmenden Lesens arbeiten die Schülerinnen und Schüler zudem regelmäßig am Computerprogramm ELFE. Es werden hierbei basale Lesestrategien sowie die Fähigkeit zum Verstehen von Sätzen und Texten geübt.

 

Nicht zuletzt wird allen Schülerinnen und Schülern die Nutzung des Internetprogramms „Antolin“ zur Verbesserung des Leseverständnisses empfohlen. Es funktioniert so: Ein Kind liest ein Buch und beantwortet anschließend im Internet dazu Fragen. Für jede richtige Antwort bekommt es auf einem persönlichen Lesekonto Punkte gutgeschrieben. Die Internetadresse dieses Programms lautet: www.antolin.de. Die Schülerinnen und Schüler an unserer Schule sind herzlich dazu eingeladen, sich an diesem Programm zu beteiligen. Jedes Kind bekommt hierzu in der nächsten Woche ein passwortgeschütztes Lesekonto (Nummer klebt vorne im Hausaufgabenheft). Immer montags haben die Kinder in allen Jahrgangsstufen ab sofort die Möglichkeit, am Schulcomputer Fragen zu gelesenen Antolin-Büchern zu beantworten. Im Übrigen können die Kinder auf freiwilliger Basis zu Hause das Lesen mit dem Programm trainieren. Eine hohe erreichte Punktzahl wird am Schuljahresende mit Urkunden und Preisen gewürdigt. Das Antolin-Projekt wird von Frau Meier betreut, die gerne weitere Fragen zum Ablauf etc. beantwortet.

 

Bereich „Lesemotivation“

 

Zur Förderung der Lesemotivation als wichtige Grundlage für eine Weiterentwicklung der Lesefähigkeiten finden in allen Klassen und Jahrgangsstufen Buchvorstellungen statt. In den Jahrgangsstufen 1 und 2 reflektieren die Kinder zudem mithilfe von Lerntagebucheinträgen regelmäßig über das eigene Leseverhalten und erhalten positives Feedback von der Lehrkraft oder den Klassenkameraden.

 

Weitere, jährlich wechselnde Angebote der Schule, die bereits in den letzten Jahren umgesetzt wurden bzw. heuer stattfinden, sind:

 

  • eine Autorenlesung
  • eine Leseprojektwoche mit anschließendem Lese-Fest
  • ein Leseabend in der Buchhandlung Meister
  • eine Lesenacht in der Schule oder Stadtbibliothek Münchberg
  • Basteln eines besonderen Lesezeichens im WG-Unterricht
  • ein Leseadventskalender
  • ein Vorlesewettbewerb
  • eine „Schatzsuche“ in der Schulbücherei
  • ein Leseprojekttag in der Turnhalle (z. B. „Drachenstark“)

 

Zweimal im Jahr findet eine Lesepass-Aktion in den einzelnen Jahrgangsstufen statt, bei der die fleißigsten Leser mit Pokalen etc. belohnt werden.

 

Ab diesem Schuljahr nimmt die Grundschule Weißdorf-Sparneck zusätzlich an einer systematischen Lesefördermaßnahme („FiLBY“ – Fachintegrierte Leseförderung Bayern) teil, die sich optimal mit dem BISS-Konzept verbinden lässt. Dabei wurden Lesefördermaterialien in Zusammenarbeit von Kultusministerium, ISB und dem Lehrstuhl für Deutschdidaktik in Regensburg entwickelt. Mit diesem neu konzipierten lehrplankonformen Material gestalten wir über die nächsten drei Jahre hinweg den Leseunterricht an unserer Schule. Zentraler Angelpunkt in dieser Fördermaßnahme ist in diesem Schuljahr das Leseflüssigkeitstraining in der zweiten Jahrgangsstufe anhand von Sachtexten.

 

Wir hoffen, mit der Umsetzung des BISS-Konzepts den Schülerinnen und Schülern an unserer Schule wertvolle Hilfen in der Weiterentwicklung ihrer Lesefähigkeiten zu geben und sie vor allem darin zu unterstützen, sich für das Lesen zu begeistern. Sie sollen erfahren, dass Lesen nicht nur den eigenen Wissensdrang befriedigt, sondern auch Entspannung bietet und Beziehungen zu anderen vertieft. Wir wünschen uns, dass unsere Leseförderung den Kindern inmitten der Bilderflut, mit der sie heute aufwachsen, die wunderbare Fähigkeit vermittelt, selbst Bilder zu erschaffen. Die Autorin Cornelia Funke hat recht, wenn sie sagt: „Nur das Lesen lässt die Kinder begreifen, dass die menschliche Fantasie nicht allzu viele Hilfsmittel braucht, um Welten zu bauen. Kein Bildschirm nötig, keine Steckdose, es wartet alles schon in ihrem Kopf, und der Schlüssel sind ein paar gedruckte Buchstaben.”

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